Maria Geburt           

 

Informationen zur Kirche

In Unterufhausen gab es eine Kapelle, die zu Ehren des Heiligen Markus errichtet worden war. Früher wurde von den Gläubigen der gesamten Pfarrei Eiterfeld zu dieser Kapelle gewallfahrtet. Nach der Fertigstellung der Kirche in Oberufhausen konnte die kleine Kirchengemeinde des Ortes die Kapelle nicht mehr erhalten und man versuchte vergeblich auch die Nachbargemeinde zu diesen Arbeiten zu verpflichten. So entstand große Uneinigkeit.

 

Fürstbischof Adalbert von Harstall erklärte durch ein Rescript im Jahres 1793, dass die Unterufhäuser von ihrem unnötigen Kapellenbau abzulassen hätten. Sollten sie aber in ihrem eigensinnigen Bauen einer Kapelle verharren, sollte ihnen nur eine Totenkapelle erlaubt sein. Auch nach der Säkularisation im Jahre 1802 wurden die alten Ansprüche wieder geltend gemacht. Daraufhin erlaubte ihnen das fürstliche Konsistorium nicht einmal eine Totenkapelle, sondern nur einen Glockenstuhl.

 

Im Jahr 1811 rissen die Unterufhäuser ihre beinahe verfallene Kapelle nieder und fingen an, eine neue kleinere zu errichten. Doch musste der Bau wegen Geldmangels unterbrochen werden.

 

Etwa 100 Jahre nach der Fertigstellung der Kirche in Oberufhausen haben die Unterufhäuser dann schließlich mit Erlaubnis des Fuldaer Bischofs ihre neue Kapelle bekommen. Sie wurde im September 1852 durch den Eiterfelder Dechanten Kraul geweiht. Danach wurde von der Gemeinde eine Kanzel angeschafft und eingebaut und 1862 kam eine zweite Glocke dazu. 1906 wurde der Fußboden erneuert und der Innenraum neu gestrichen. Im Jahre 1946 ging man daran, die Kapelle um 4 Meter zu verlängern und eine Sakristei anzubauen. Auf der Urkunde, die bei der Grundsteinlegung eingemauert wurde, heißt es: „Im Jahr des Heils 1946, als Hermann Simon Pfarrer in Oberufhausen und Josef Abel Bürgermeister in Unterufhausen war, am Feste Christi Himmelfahrt, dem 30. Mai, wurde der Grundstein zur Erweiterung der Kirche gelegt und die Urkunde eingemauert. Gott erhalte auf die Fürbitten Mariens, der Patronin dieses Kirchleins, dem treu katholischen Volke die Freudigkeit des heiligen Glaubens.“

 

So war aus der einst baufälligen Kapelle ein kleines Kirchlein geworden. Die Weihe fand am 6. Oktober 1946 durch hochwürdigen Herrn Generalvikar Monsignore Günther statt. Herr Dechant H. Simon feierte das Hl. Messopfer.

 

In einer längeren Renovierungsphase 1979 /  80 wurde die Kirche grundlegend neu gestaltet. So wurden der Fußboden, der Innenputz und die Bemalung erneuert. Ein Zelebrationsaltar wurde angeschafft und die Figuren erneuert. Eine neue Sakristei wurde angebaut und eingerichtet und ein Harmonium gekauft.

 

Die Bau und Renovierungskosten (insgesamt 170.000 DM) wurden vom Bischöflichen Generalvikariat, von der politischen Gemeinde sowie von den Mitgliedern der Pfarrgemeinde aufgebracht. Ein großer Teil der Arbeiten wurde in unbezahlten Arbeitsstunden von den unter Unterufhäusern ausgeführt. Während der Renovierung wurden die Gottesdienste in der gegenüberliegenden Totenkapelle gefeiert. Am 21. September 1980 weihte Domkapitular Professor Dr. Dr. Pralle den Hauptaltar. Der Festgottesdienst wurde von Pfarrer Klaus Peter Jung, Dechant Albert Reinl, Diakon Hans Georg Hirmer und weiteren Priestern und Diakonen mitgefeiert. Im Jahr 2002 konnte durch die Gemeinde das 150-jährige Bestehen ihres Gotteshauses feierlich begangen werden.

 

Quelle: Dorfchronik Ufhausen / Unterufhausen, 2008, Seite 259-260

Bilder von der Kirche in Unterufhausen