St. Joseph
Informationen zur Kirche
Erbaut: 1736 – 1740 in barockem Stil
Grundstein wurde am 13.05.1736 vom Fürstbischof Adolf von Dalberg gelegt; er hat in seinen 12 Amtsjahren 11 Kirchen gebaut u. a. in Eiterfeld, Borsch u. Schleid.
Die Pläne sind vom ital. Hofbaumeister u. Fuldaer Hofarchitekt Andreas Gallasini (gem. Text im Grundstein).
Kirchweihe war am Michaelstag 29.09.1740 durch Fürstbischof Amand von Buseck; sein Wappen hängt im Chorbogen.
Kirchenpatron: der Heilige Joseph
Pfarrer von Großentaft m. d. Filialen Treischfeld u. Soisdorf war: Johann Konrad Baumann v. 1730 – 1758 der erste Pfarrer mit ständigem Wohnsitz in Großentaft; sein Grab ist in der Kirche vor dem Hochaltar.
Das alte Pfarrhaus wurde in 1756 / 57 gebaut und im Jahr 1970 abgerissen.
Die vorherigen Pfarrer hatten ihren Wohnsitz in Rasdorf; Großentaft mit den Filialen gehörte zum Stift Rasdorf.
Bürgermeister von Großentaft war Valentin Siebert (Scheppe); das Dorf bestand aus 70 Nachbarn (Familien)
Vorgängerkirchen:
In alten Unterlagen ist von zwei Vorgängerkirchen die Rede; die letzte Kirche war eine spätgotische Chorturmkirche, diese wurde in1661 für 49 Gulden neu eingedeckt und im Jahr 1735 abgerissen.
Von einem Um – oder Neubau wird 1497 berichtet, das untere Turmteil der alten Kirche ist noch erhalten. Ab etwa ¾ der zweiten Turmstube wurde der Turm beim Neubau 1736 – 40 neu aufgemauert; dieses ist als neueres Mauerwerk zu erkennen. Der Turm wurde dann mit einer großen und einer kleinen Kuppel gekrönt.
Erklärung: einer Chorturmkirche ist überwiegend in Nordhessen anzutreffen
Der ehemalige Chorbogen der alten Kirche wurde bei der Innenrenovierung im Jahr 2008 freigelegt; leider ist beim Anbau der Sakristei im Jahr 1959 ein Teil abgebrochen.
Die alte Kirche war unter dem Titel Mariä Geburt am 08. Sept. der Gottesmutter geweiht und war eine Wallfahrtskirche. Am 08. Sept. kamen Wallfahrten aus dem Geisaer – u. dem Eiterfelder Amt, davor soll eine romanische Kirche gestanden haben
Die Altäre:
Der Hochaltar wurde im Jahr 1775 errichtet u. zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und des hl. Erzbischofs u. Märtyrers Bonifatius und des hl. Abts Sturmius geweiht.
Der linke Altar ist zu Ehren der hl. Sebastianus, und der Soldatenmärtyrer Faustinus u. Romanus geweiht.
Das Fest d. hl. Sebastianus am 20. Januar wird seit 1684 als verlobter Tag gefeiert.
Der Altar wurde vom Zahnmüller im Jahr 1780 gestiftet. Für die Stuckgipsarbeiten haben Großentafter Bauern zwei Fuhren Gips mit ihren Pferdefuhrwerken in Wiesental bei Dermbach geholt, der Dorfmüller hat den Gips gemahlen.
Im Jahr 1827 schrieb der damalige Pfarrer Joh. Adam Mihm nach Fulda, dass immer noch ein Altar in der Kirche fehlt. In dieser Zeit wurde in Rasdorf auf dem Friedhof die dortige Michaelskirche abgerissen und der Altar wurde hier als dritter Altar gekauft; das Bild darin ist unbekannt.
Das spätere Bild (an der Empore) wurde in1872 vom Bauer Jost (Hansjerres) für 80 Gulden im Rheinland gekauft. Signum: K. Killer, München 1872
Der Tabernakel
Im Hochaltar unserer Kirche war zuerst ein schrankähnlicher Tabernakel eingebaut, wie auf dem alten Foto zu sehen ist. Aus den alten Unterlagen geht hervor, dass im Jahr 1905, unter Pfarrer Johann Baptist Engel, von 1791 bis 1827 in Großentaft, von einer Firma Kircheneinrichter und Schreinerei Ludwig Link, Grabenweg 4, aus Unterfranken ein neuer Tabernakel angefertigt und eingebaut wurde.
Laut einer Rechnung der Firma Franz Ruppel, aus Fulda, vom 01. April 1928, unter Pfarrer August Gnau, von 1926 bis 1936 in Großentaft, wurde ein einbruchsicherer Tabernakel in den unteren Teil eingebaut. Die Kosten dafür betrugen 473,00 Mark, einschl. Montage und Verpackung.
Gegen Ende der großen Renovierung, mit der Erneuerung des Innenputzes in 2007 bis 2008, sagte ein Mitarbeiter der Kirchenmalerfirma Nüthen aus Erfurt, zu dem Aufzeichner: „Jetzt ist in euerer Kirche alles schön und hell, nur der Herrgott im Tabernakel hat den dreckigsten Platz in euerer Kirche.“ Diesen Satz wollte ich nicht auf mir sitzen lassen und habe sofort mit Pfarrer Rudolf Zeller diesbezüglich Kontakt aufgenommen. Daraufhin hat Pfarrer Zeller die Frau Wiegand aus Rasdorf, eine Schneiderin, beauftragt, den Tabernakel, sowohl im oberen Bereich, als auch unten, innen, mit weißem Stoff neu zu bespannen. Wie der ganze Tabernakel innen aussah, kann man auf dem Foto, von der Innenverkleidung der beiden oberen Türen, nach dem Abnehmen der Engelsfiguren, erkennen.
Medaillons an der Emporenbrüstung
sind vermutlich aus der Werkstatt des. bekannten. Fuldaer Hofmalers Joh. Andr. Herrlein und stellen Marienleben dar.
Von links nach rechts:
· Unbefleckte Empfängnis
· Mariä Vermählung
· Mariä Verkündigung
· Mariä Geburt
· Mariä Heimsuchung
· Mariä Lichtmess
· Mariä Himmelfahrt
Es soll ein Weihegeschenk v. Fürstabt Am. v. Buseck gewesen sein, der ein Verwandter von Pfarrer Joh. Konrad Baumann gewesen sein soll
Die älteste Statue in unserer Kirche
die Pieta, die schmerzhafte Mutter Gottes
auf der Rückseite ist geschnitzt: Ano 1754, D. 23. Augus AH FECIT
AH ist der Künstler aus Fulda, angeblich soll er aus Großentaft stammen
Besonderheit an der Pieta: Sie trägt eine Krone als Himmelskönigin, das ist sonst nicht üblich.
Der hl. Josef, der hl. Johannes Nepomuk u. d. hl Mutter Gottes am Hochaltar
Diese drei Statuen wurden im Jahr 1885 vom Großentafter Müller Pius Hohmann zum Andenken an seinen verstorbenen Bruder gestiftet. Pius Hohmann hatte im gleichen Jahr von Kirchhasel nach hier in die Mühle geheiratet.
Das hl. Herz Jesu wurde im Jahr 1922 unter Pfarrer Andreas Pilgrim angeschafft und von einem Schnitzer aus Unteralba bei Dermbach angefertigt
Über den Transport vom Unteralba nach hier gibt es folgende Erzählung:
Abgeholt hat es der alte Emil Abel mit Kleihanse Spazierwagen und seinen Pferden. Abels hatten schwere belgische Ackerpferde, die auf Platt „Päär“ genannt wurden, und die anderen Bauern hatten Gäule (leichtere Pferde). Den Päär war es nicht zuzumuten, die Strecke in einem Tag zu bewältigen. Also musste übernachtet werden. Mein Vater Adolf war in Abels als Kuhhütejunge und durfte mitfahren. Er war 11 Jahre alt und es war das erste Mal, dass er über Nacht von zu Hause weg war. Bei einem Bauern in Oberalba haben sie die Päär untergestellt
Futter hatten sie von zu Hause mitgenommen. Nachdem die Päär gefüttert waren, haben sie sich in einen Nebenstall in Heu und Stroh gelegt und geschlafen. Am nächsten Morgen wurden die Päär wieder gefüttert, das Herz Jesu beim Schnitzer geholt und in mitgebrachtem Stroh schön verpackt und dann haben sie die Heimreise angetreten.
Das war die Geschichte vom Herz Jesu.
Die Orgeln
Die alte Renaissance Orgel aus der alten Kirche war vor dem Abriss ausgebaut worden. Der Orgelbauer Jost Östreich aus Oberbimbach hat sie dann im Jahr 1765 wieder in die neue Kirche eingebaut. Dieser Östreich hatte die Orgel auch schon gebaut.
Im Jahr 1892 wurde vom Orgelbauer W, Sauer aus Frankfurt a. d. Oder gekauft. Die alte Orgel war nicht mehr zu reparieren.
Über die Kostenbeteiligung der Gemeinden Soisdorf u. Treischfeld gab es eine regen Schriftverkehr, da beide Gemeinden baulastpflichtig für die Pfarrkirche waren, mussten sie sich auch beteiligen. Besonders Soisdorf hat sich geweigert zu zahlen.
Sogar der Oberpräsident in Kassel wurde eingeschaltet und der hat verfügt:
Dem Pfarrer von Großentaft wird erlaubt, in den Jahren 1892, 1893 u. 1894 je eine einmalige Sammlung bei den katholischen Einwohnern des Kirchspieles Großentaft zum Zwecke der Anschaffung einer Orgel durch von ihm benannte Männer in den Orten Soisdorf und Treischfeld durchzuführen.
Im Jahr 1984 wurde unter Pfarrer Albert Reinl die Orgel von dem Orgelbauer Manfred Thonius aus Roßtal bei Nürnberg generalüberholt. Das ganze Innenleben und auch der Spieltisch wurden erneuert, nur der Prospekt der Sauerorgel ist geblieben
Der Turm
Der Turm ist 32 m hoch und hat eine große u. eine kleine Schweifkuppel und dazwischen eine Laterne. Die Glockenstube hat 4 Rundbogenfenster in alle vier Himmelsrichtungen.
Die Glocken
Zunächst wurden die zwei Glocken aus der alten Kirche in den Turm gehängt. Unter dem Pfarrer Johann Baptist Engel wurden in 1792 drei neue Glocken von dem Glockengießer Johann Friedrich Kutschbach aus Eisenach gegossen.
Damals kamen die Glockengießer noch in die Orte und die Glocken wurden vor Ort gegossen. Die drei Löcher, in denen der Guss vollzogen wurde, soll man noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts am Kirchplatz gesehen haben. Die zwei alten Glocken wurden eingeschmolzen. Als die kleine Glocke gegossen werden sollte, merkte man, dass das Material nicht reicht. Im Dorf wurden Bronzediegel und Schmuck gesammelt. Trotzdem war der Aufhängebügel nicht ganz vollständig.
Die große Glocke wog 629 kg und hatte auf der Vorderseite folgende Aufschrift:
Jetzt lasse ich meinen Ruf erschallen, kommt in das Heiligtum zugehen, dem großen Gott da zugefallen, wo Christen Diener lobend stehn.
Auf der Rückseite steht:
Wie Albertus wollte, dass ein Engel Hirt sein sollte, führen wir auf Kutschbachs Wort nun aufs neu zu leben fort.
Albertus war der Fürstbischof Albert von Harstall in Fulda, Engel war der Pfarrer Johann Baptist Engel und Kutschbach war der Glockengießer
Im Jahr 1917 mussten die zwei kleinen Glocken für Rüstungszwecke abgegeben werden.
Unter Pfarrer Andreas Weigand wurden im Jahr 1925 von der Firma Gebr. Pedit und Edelbrock aus Gescher in Westfalen vier neue Glocken gekauft. Die alte große Glocke wurde in Zahlung gegeben. Den Rücktransport mit der Bahn hat das Deutsche Reich bezahlt. Für die alte Glocke wurden angerechnet:
529 kg./. 5 % Schmelzverlust = 31,5 kg bleiben 597,5 kg x 1,90 = 1135,25 Mark
Die vier neuen Glocken haben 9.692,60 Mark gekostet
Am 13.12.1941 mussten wieder drei Glocken für Rüstungszwecke abgegeben werden. Die kleinste blieb im Turm hängen. Unter Pfarrer Josef Klüber wurden im Jahr 1949 von der gleichen Firma und in den gleichen Tönen wieder drei neue Glocken gekauft. Der Preis war dieses Mal 8.950,00 DM. Die feierliche Glockenweihe war am 02.Oktober 1949 durch Domkapitular Georg Hunstiger aus Fulda. Kaplan in Großentaft, Treischfeld und Soisdorf war Albin Metze. Die Gelder für die Glocken wurden im Jahr 1925 und in 1949 im Dorf gesammelt. Ich weiß noch, dass jede Familie einen festgelegten Betrag gezeichnet hat, und dann wurden jeden Monat durch freiwillige Sammler das Geld in Raten gesammelt. Die Leute hatten alle kein Geld, denn im August 1948 war ja erst die Währungsunion gewesen und da hatte jeder Bürger, egal ob klein oder groß, 40,00 DM und vier Wochen später nochmal 20,00 DM bekommen.
Beichtstühle 1959
In dieser Zeit, unter Pfarrer Emil Klüh, wurden zwei neue Beichtstühle angeschafft. Von den alten Beichtstühlen war einer aus Nadelholz und durch Holzwurmbefall total abgängig. Der andere, vermutlich noch aus der Zeit um 1740 bis1750, war in barocker Form und aus Eichenholz gefertigt. Beide waren in ihrer Bauart nicht mehr zeitgemäß. Der Beichtvater saß in der Mitte hinter einem violetten Vorhang und einer ca.70 cm hohen Tür. Für die Beichtenden war links und rechts eine offene Nische und eine Kniebank.
Die beiden örtlichen Schreinereien August Nophut und Adolf Sauerbier wurden beauftragt je einen Beichtstuhl, in der Form wie die neuen Beichtstühle in der Hünfelder Klosterkirche, anzufertigen und zu liefern. Der alte barocke Beichtstuhl, aus Eiche, wurde an die Kirchengemeinde Batten verkauft. Als verbindlicher Liefertermin, für die neuen Beichtstühle, wurde eine Woche vor Weihnachten des betreffenden Jahres vereinbart. Die Ausführung, Form, Holzart und Beizton wurden vom Auftraggeber und der Bauabteilung des Bischöflichen Generalvikariates (BGV) genau festgelegt.
Besonders auf den Beizton wurde seitens des BGV. wegen der barocken Kirche besonderen Wert gelegt. Die Ausführungszeichnung fertigte der Junggeselle Karl Sauerbier, Sohn des Adolf Sauerbier, an. Die zopfartigen Lisenen und die darüber befindlichen geschnitzten Figuren sollte, so war es abgesprochen, der Schreinerkollege Nophut besorgen.
So kam es nun, dass die Schreinerei Sauerbier pünktlich fertig war, nur die zopfartigen Lisenen und die Figuren waren nicht da. Da bis zum Weihnachtsfest nur noch eine Woche war, wurde der Beichtstuhl ohne diese Teile geliefert und aufgestellt. Er sollte ja für die Weihnachtsbeichte der Pfarrangehörigen benutzt werden. Der linke Beichtstuhl wurde dann eine lange Zeit später komplett mit geschnitzten Figuren und den Zopflisenen geliefert. Allerdings nicht wie beauftragt in Eiche gebeizt, sondern in Eiche natur lackiert. Die inzwischen von Nophut besorgten Figuren und Lisenen wurden von Sauerbier dann noch gebeizt und angebracht. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten, im Jahr 1977, wurde der linke Beichtstuhl dann von Karl Sauerbier, der inzwischen die Firma seines Vaters Adolf übernommen hatte, farblich dem rechten Beichtstuhl angepasst.
Da in den letzten Jahren das Bedürfnis der Christen öfter zu Beichten erheblich nachgelassen hat, sollte der linke Beichtstuhl im Rahmen der großen Innenrenovierung im Jahr 2008 als Putzmittelraum umgeändert werden. Früher in meiner Kinder- und Jugendzeit, war es selbstverständlich, dass alle vier Wochen gebeichtet wurde. Im Abstand von vier Wochen waren die verschiedenen Stände an der Reihe. Diese waren: die Männer, die Frauen, die Jungfrauen, so nannte man die unverheirateten Frauen bzw. Fräuleins, und die Kinder.
Gegen die Verwendung des Beichtstuhles als Putzmittelraum hat ein Mitglied des Verwaltungsrates vehement protestiert. Er war der Meinung, in einem Raum, in dem Christen gebeichtet haben, stellt man keine Putzeimer. Diesem Einwand wurde stattgegeben. So kam es nun, dass dieser Beichtstuhl in einem leeren Kellerraum im Pfarrhaus gelagert wurde. Er wurde ja nicht mehr benötigt.
Michaelsbild
Das Michaelsbild wurde im Jahr 1872 vom Bauer Jost, Haus-Nr. 80 (Hansjerres) im Rheinland für 90 Gulden gekauft und der Kirche gestiftet.
Es wurde in den Jahren 1827/28 in den von Rasdorf erworbenen Seitenaltar, der dem heiligen Michael geweiht ist, eingebaut. Dieser Altar von 1693 stammt aus der alten Michaelskirche, die auf dem Wehrfriedhof stand und in dieser Zeit abgerissen wurde. Die Jahreszahl 1693 steht auf einem Querfries oben auf dem Altar. Es war ehemals die Rasdorfer Pfarrkirche. Die Stiftskirche gehörte dem Stift (Kloster), und heute noch dem Lyzeum (Land Hessen).
Im Jahre 1954 unter Pfr. Josef Klüber fand eine große Renovierung und Umgestaltung unserer Kirche statt. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch der rechte Seitenaltar umgestaltet. Das Michaelsbild wurde herausgenommen, eine Nische für die Herz-Jesu-Statue hergestellt und diese hineingestellt.
Das Michaelsbild wurde mit der Heiligenstatue Johannes von Nepomuk, der auch von seinem bisherigen Platz weichen musste, weil der Hauptaltar um 3 – 4 Meter nach hinten versetzt wurde (s. alte Fotos) auf den ersten Dachboden des Kirchturms verbannt.
Dort oben standen die beiden, bis sie etwa im Jahre 1970 vom Pfr. Albert Reinl entdeckt wurden. Er hat dann angeordnet, dass die beiden sofort runter in die Kirche kommen. Der Aufzeichner musste umgehend für das Michaelsbild einen barocken Rahmen und für den heiligen Johannes von Nepomuk eine Konsole anfertigen.
Dann kam das Michaelsbild an die rechte Wand im Chor und der heilige Johannes von Nepomuk an den linken Pfeiler des Chorbogens, rechts neben den Josephs-Altar.
Nach der Renovierung mit Erneuerung des gesamten Innenputzes in 2008, passte das Michaelsbild, durch den dort freigelegten Chorboden der alten Kirche, nicht mehr an seinen ehemaligen Platz. Der heilige Johannes von Nepomuk und das Michaelsbild sollten, so war es der Vorschlag eines Mitgliedes des Verwaltungsrates, wieder auf den Kirchturmboden.
Nach heftigem und lautstarkem Protest des Aufzeichners „solange ich hier mitzureden habe, kommen die beiden Heiligensymbole nicht mehr auf den Kirchturm“.
Der Aufzeichner war zu dieser Zeit stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates.
Auf Vorschlag des Architekten Wilhelm Heumüller aus Geisa kam dann das Michaelsbild an die rechte Wand auf der Empore, mit der spitzen Bemerkung des damaligen Pfarradministrator Rudolf Zeller aus Rasdorf „dann haben sie ihn da oben ganz nah bei sich“ und der heilige Johannes von Nepomuk links unter die Empore.
Der dort bis dahin dort stehende zweite Beichtstuhl, der baugleich mit dem noch vorhandenen war, ist für 500 € an die Kirchengemeinde Borsch verkauft worden.
Der hl. Aloysius
Über die Beschaffung der Statue des hl. Aloysius gibt es keine Aufzeichnungen. Vermutlich stammt diese Staue noch aus der alten Kirche, welche in 1735/36 abgerissen wurde. Dann wäre die Statue im Jahr 1740 in die neue Kirche übernommen worden.
Der Standort in unserer Kirche war vor der großen Renovierung im Jahr 1954 an dem jetzigen Standort des hl. Sebastianus, an der linken Außenwand zwischen dem ersten und dem zweiten Fenster. Dieses ist aus den alten Fotos ersichtlich. Heute steht sie über dem Zugang zur schmerzhaften Mutter Gottes, dem ehemaligen Seitenausgang.
Jedoch gibt es in unserer Kirche noch eine Aloysius- Wallfahrtsfahne. Diese Fahne wurde an Christi-Himmelfahrt und an Fronleichnam bei den Sakramentsprozessionen von Jünglingen, das sind unverheiratete junge Männer, getragen. So war es der Wille des Stifters. Auch diese schöne Tradition ist leider vorbei. Heute hängt die Fahne auf dem Sakristei-Boden in einem alten Schrank.
Der Kreuzweg
Wie aus den alten Unterlagen zu entnehmen ist, wurde in die, in 1740 eingeweihte Kirche, unter dem damaligen Pfarrer Adolf Pilgrim, 1872 -1889, im Jahre 1873 ein neuer Kreuzweg von einem unbekannten Künstler aus München für 240 Gulden gekauft. Auf der alten Postkarte, welche mit ziemlicher Sicherheit vor 1905 aufgenommen wurde, sind drei Stationen zum Teil zu sehen. Sie hingen relativ hoch, links und rechts vom Chorbogen.
Unter Pfarrer August Gnau, 1926 – 1936, wurde am 14.11.1932 ein neuer Kreuzweg vom Kirchenmaler Nicolaus Hasler aus München für 600,00 RM gekauft.
Der Taufstein
In der Chronik von Großentaft „Großentaft Ein Dorf an der alten Straße“ steht zu lesen: Der einfache klassizistische Taufstein mit Quastenornament am runden Becken, achtseitigem Hals und profiliertem Fuß wurde am 13. April 1748 mit der Taufe des Kindes Johannes Conrad Anton Köller eingeweiht. Der Vater des Täuflings, Johannes Köller, war damals Lehrer in Großentaft.
Pfarrer war damals Johann Konrad Baumann. Über die Beschaffung des Taufsteines gibt es keine Unterlagen.
Bei der Renovierung der Kirche in 2008 wurde auch der Taufstein aus der Ecke, neben dem linken Seitenaltar geholt und restauriert. Der Steinbildhauer Rainer Landgraf aus Fulda-Haimbach entfernte den alten Farbanstrich, verrichtete die erforderlichen Ausbesserungen, verklebte die obere Schale mit dem Fuß und imprägnierte den gesamten Stein. Die neue Taufwasserschale und der Deckel aus Bronze wurden von dem Edelmetallbearbeiter Ralf Auerbach aus Flieden-Schweben angefertigt.
Die wieder erforderliche Weihe vollzog der damalige Kaplan Piotr Kownacki, in Verbindung mit der Taufe des Kindes Pius Tobias Sauerbier, am 25. Oktober 2008.
Quelle: Die Texte und Bilder wurden von Karl Sauerbier zur Verfügung gestellt.