Mariae Himmelfahrt         

 

Informationen zur Kirche

Am höchsten Punkt des historischen Ortskerns von Burghaun erhebt sich die barocke katholische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Zusammen mit der unmittelbar danebenstehenden barocken evangelischen Christuskirche gelten sie beide als weithin sichtbare Wahrzeichen von Burghaun. Der Fuldaer Fürstabt Adalbert von Schleifras (1700 bis 1714) hatte zunächst eine Simultankirche geplant, die beiden Konfessionen als Gotteshaus dienen sollte. Nachdem die junge, weitaus größere evangelische Gemeinde das Vorhaben jedoch ablehnte, ließ der Fürstabt die alte Hauneburg niederreißen und beauftragte seinen Stiftbaumeister Johann Dientzenhofer (1663 bis 1726) mit dem Bau einer katholischen Kirche, die dieser auf Fundamenten der Burganlage errichtete. Die nach Osten ausgerichtete Chorturmkirche mit doppelter Schweif-Kuppel und offener Laterne ist als Hallenkirche mit vier Fensterachsen an den Seitenwänden und Anräumen im Chor ausgeführt und weist Bezüge zu drei Fuldaer Fürstäbten auf. Die gegliederte Westfassade mit Pilastern, geschweifter Giebelwand, Uhr und Giebelzier mit Vasen und Flammenkreuzen hat ein profiliertes Portal, auf dessen gesprengtem Segmentbogen das reich verzierte Schleifras-Wappen auf den Erbauer der Kirche hinweist. Zwei lebensgroße Sandsteinfiguren der hll. Benedikt und Adalbert von Prag des Fuldaer Bildhauers Christian Joseph Winterstein sind unter Fürstabt Adolph von Dalberg (1726 bis 1737) hinzugefügt worden.

 Das Innere der Kirche wird beherrscht vom Hochaltar und der in einer Aureole gehüllten in den Himmel auffahrenden Gottesmutter, deren Ankunft die Heiligste Dreifaltigkeit erwartet. Das Geschehen ist in einem prächtigen ovalen Gemälde des Fuldaer Hofmalers Emanuel Wohlhaupter dargestellt. Der mächtige Altaraufbau mit wechselständig angeordneten Pilastern und Säulen, umrankt von Akanthuswerk und jubilierenden Engeln, die Seitenaltäre sowie die beeindruckend dekorierte Kanzel dürften Arbeiten des Fuldaer Barockbildhauers Andreas Balthasar Weber sein.

Altäre und Kanzel tragen das reich verzierte Wappen des Fürstabts Konstantin von Buttlar (1714 bis 1726), der die Kirche am zweiten Sonntag nach Trinitatis des Jahres 1720 konsekriert hatte. Das Gotteshaus birgt außerdem eine gute farblich gefasste barocke Holzplastik der Mutter Anna mit Maria. An der nördlichen Seitenwand Epitaph aus 1734 des aus Schlitz stammenden Handelsmannes Johann Balthasar Kayser und seiner (2.) Ehefrau Sabina, deren Sohn Eberhard als Kanzler am Hofe von Fürstbischof Heinrich VIII. von Bibra (1759 bis 1788) mit seiner „Bauernphysik“ die Landwirtschaft im Hochstift revolutioniert hat.“

 

Die Euler-Orgel, der Orgelprospekt in nachgeahmtem Renaissanceformen aus 1878 und die Emporenbrüstung tragen das Wappen des Fuldaer Fürstabts Adolph von Dalberg (1726 bis 1737), der 1732 die erste Orgel gestiftet hatte.

 

Kirchenführungen bitte erfragen im Pfarrbüro (Tel. 06652/2858).

Zusammengestellt von Wolfgang Christmann (cm)

Bilder von der Kirche