St. Michael   

 

Informationen zur Kirche

Schlicht und modern – so präsentiert sich die St. Michaels-Kirche am Westhang des Stoppelsberges

inmitten der Diaspora. Die Anfänge der Kirche liegen im Wunsch von Vertriebenen begründet, die es nach dem Zweiten Weltkrieg in den Raum Neukirchen verschlagen hatte. Mehrere hundert katholische Christen unter ihnen sehnten sich nach einem eigenen Gotteshaus, mussten sie doch in den ersten Nachkriegsjahren entweder in umliegende evangelische Kirchen ausweichen oder sich mit anderen Notbehelfen begnügen, allerdings seelsorglich betreut von Geistlichen, die ebenfalls vertrieben waren, oder von Seelsorgern, die meist aus Burghaun oder Steinbach kamen.

Schließlich konnte die junge Gemeinde um Kaplan Hans Ludwig Artmann den ersehnten Bauplatz ihr Eigen nennen. Vor allem Artmann, Kuratus für Neukirchen aus der Burghauner Pfarrgemeinde, war es, der nimmermüde mit vollem Einsatz die Verhandlungen führte und sich nicht scheute, das Werden der Kirche vom Beginn umsichtig mit Herz und Hand zu begleiten. Schließlich konnte mit dem Bau begonnen werden. Die Grundstein-Legung mit Dechant Oskar Schmalbauch erfolgte am Michaels-Tag 1963 und am 13. September 1964 konsekrierte der Fuldaer Generalvikar Plettenberg das rund 150 Plätze umfassende Gotteshaus. Es wurde nun zum dauernden Zentrum für Katholiken aus zwölf umliegenden Gemeinden, die zum Teil jahrelang mit Pendelbussen zu ihrer Kirche gefahren wurden.

Die Pläne für den Bau gehen zurück auf Diözesanbaurat Rudolf Schick. Der fast rechteckige Innenraum wird überformt von einer tief heruntergezogenen zeltartigen Holzdecke. Lichtbänder und eine Rückwand aus farbigem Glas sorgen für Helligkeit. Das Glasfenster in der rechten Seitenwand zeigt eine Darstellung des Erzengels Michael mit Waage und Seelen, den Teufel zu Füßen. Die Entwürfe der Glasfenster stammen von der Poppenhausener Künstlerin Agnes Mann. Der Bildhauer Johannes Kirsch, Petersberg, fertigte die holzgeschnitzte Madonna und das Altarprozessionskreuz.

Mittlerweile kann die Michaelskirche auf den 60. Weihetag zurückblicken. Doch viele der Menschen, die einst das Gotteshaus als Inbegriff ihrer zweiten Heimat angesehen haben, und dem Ruf der beiden im Turm hängenden Glocken gefolgt sind, sie leben nicht mehr. Die Glockenweihe nahm 1987 Generalvikar Alois Lang vor.

Noch immer rufen sie mit ihrem Läuten Menschen zum Gottesdienst und zur inneren Einkehr auf.  Beides schenkt die Kirche St. Michael. Gebe Gott, dass die Glocken ihren Dienst noch lange verrichten können.

 

Zusammengetragen von Wolfgang Christmann (cm)

Bilder von der Kirche