Impuls - März 2025

Pfarrer Andreas Matthäi

„Du kannst einpacken!“

Bei diesem Spruch ist man mit seinem Latein am Ende. Da geht nichts mehr. Ich habe mein Pulver verschossen und muss aufgeben oder klein beigeben. Ein Eingeständnis, das hier und da sehr schwerfallen kann. Wer gesteht sich schon gern selbst ein, dass man gescheitert ist mit einer Aufgabe oder mit einem Projekt.

 

Diese Aufforderung habe ich nicht nur im übertragenen Sinn erfahren. Ende Januar galt es für mich, einzupacken. Nicht nur Möbel, sondern vor allem der Hausrat füllte immer mehr Kartons. Schrank für Schrank, Zimmer für Zimmer nahm ich mir vor. Mit dem Vorsatz, auszusortieren, was es wert ist, mitgenommen zu werden und was entsorgt wird.

Teilweise konnte ich mich leicht von Dingen trennen. Doch es gab immer auch Gegenstände, die ich gerne mitnehmen wollte. Und trotzdem hatte ich immer im Hinterkopf, dass dies nun die Gelegenheit war, auszumisten, loszulassen, sich nicht nur örtlich, sondern auch innerlich von manchem zu trennen.

 

Jetzt im März begehen wir Christen die Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Eine Zeit, in der wir innerlich einmal nachdenken können, was möchte ich einpacken auf dem Weg nach Ostern hin. Was möchte ich einmal entsorgen in meinem Leben? Das kann ganz praktisch geschehen, indem man das „eine“ Zimmer, „den“ Schrank oder „die“ Ecke sich vornimmt zu entrümpeln. Dabei wird einem mancher „Schatz“ in die Hände fallen, aber auch so mancher Gegenstand, der schon längst entsorgt sein sollte. 

Hinter dieser praktischen Aktion kann eine innere Einstellung zum Tragen kommen:

Was möchte ich in meinem Leben, in meinem Alltag, in meinen Beziehungen loslassen? Manche Einstellungen oder Gewohnheiten wären es wert, dass man sie abgibt, um wieder Luft zu bekommen, um die Hände freizubekommen, oder leichter durchs Leben zu gehen.

Jesus lädt uns ein, dass wir das, was wir in unserem Herzen, in unserer Seele nicht mehr brauchen, bei IHM abladen können. In einer Beichte, in einem Gespräch, in einem Gottesdienst gibt es Möglichkeiten, wegzupacken und zu entsorgen.

Ich bin froh, dass ich mich sowohl beim Ein- als auch beim Auspacken von so manchem getrennt habe. Es macht das Leben leichter.

Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen auch auf den Weg auf Ostern hin.

 

Ihr

Andreas Matthäi, Pfr.