Impuls Monat Oktober 2024

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Pfarrer Winfried Vogel

Herbstgedanken

                                                                                      

Der Herbst ist eine wundervolle, reifende und ernteschwere Zeit.

Alles noch nicht Ausgelebte, was noch offen blieb im Leben – noch ist Zeit zum Nachholen, zum Ausbessern oder Erneuern.

Herbst ist die Zeit der Rückschau, der Sicht auf nahes Reifen, auf Ernte.

Herbst ist nicht Winterstarre, sondern der Mensch freut sich an der wärmenden, freudebringenden Sonne.

Im Herbst will der Mensch nicht allein sein. Er möchte sich mitteilen, seine Freude, aber auch seinen Kummer mit jemandem teilen.

Er möchte manchmal auf einer Bank sitzen mit einem vertrauten Menschen daneben. Dann braucht es nicht unbedingt viele Worte, es genügt ein gelegentliches Handdrücken – da ist menschliche Nähe, Verständnis – das genügt. Herbst ist diese letzte Spanne unseres Seins, in der wir tätig sein, uns vervollständigen können.

Diese Herbstgedanken dürfen wir auf unser ganzes Leben übertragen. Der Lebensherbst ist keine triste, nebelverhangene und dunkle Zeit, sondern eine Zeit der Freude über den Ertrag unseres Lebens.

Eins der schönsten Herbstlieder drückt eine Erfahrung, eine Gelassenheit und Dankbarkeit an unseren Schöpfer aus:

1.     Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind.

2.     Wie die volle Traube aus dem Rebenlaube purpurfarbig strahlt! Am Geländer reifen Pfirsiche, mit Streifen rot und weiß gemalt.

3.     Flinke Träger springen, und die Mädchen singen, alles jubelt froh! Bunte Bänder schweben zwischen hohen Reben auf dem Hut von Stroh!

4.     Geige tönt und Flöte bei der Abendröte und im Mondesglanz; junge Winzerinnen winken und beginnen frohen Erntetanz.