Impuls Monat November 2024

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Pater Binesh

Meine Wahrnehmung

In Psalm 111,10 heißt es:

„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit.

Gute Einsicht ist sie allen, die danach handeln.

Sein Lob hat Bestand für immer.“

Auch ich bin ein gottesfürchtiger Mensch, und als Kind habe ich Gott immer gebeten, mir den richtigen Weg zu zeigen.

Als ich 15 Jahre alt war, schloss ich die 10. Klasse ab und wollte ins Priesterseminar gehen, um den Traum meiner Kindheit zu verwirklichen, Priester zu werden.

Der Rektor meiner Diözese sagte mir, dass ich nicht beitreten könne, weil es in diesem Jahr so viele waren, die eintreten.

Ich war enttäuscht und hilflos. Ich möchte Priester werden, wenn ich jetzt nicht gehe, werde ich nie Priester werden, so habe ich das Gefühl gehabt.

Der Glaube, den ich an Gott hatte, war so stark, dass ich wusste, dass Gott mir helfen wird.

Am Ende kam gleich am nächsten Tag ein Priester aus meiner jetzigen Ordensgemeinschaft und suchte nach Priesteramtskandidaten, die sich dafür interessierten.

Nach 13 Jahren meiner Priesterausbildung bin in am 15. Januar 2015 zum Priester geweiht worden. Das war der wichtigste Tag in meinem Leben, für den ich gebetet, gearbeitet und studiert habe. Mein größter Wunsch ging so in Erfüllung.

Vier Jahre nach meiner Priesterweihe kam ich nach Deutschland.

Jeder hat eine Vorstellung, wenn er oder sie in ein anderes Land kommt. Meine Vorstellung von Deutschland war ein sauberes Land, gute Lebensqualität, vielleicht nette Menschen.

Nach ein paar Tagen meines Lebens in Deutschland habe ich festgestellt, dass ich es richtig gut getroffen habe. Viele liebe Menschen habe ich gewonnen.

Obwohl ich gehört habe, dass der Glaube in Europa langsam abnimmt, war ich neugierig und fragte mich, ob das wirklich stimmt.

Und da kam der entscheidende Punkt, dass ich als mitarbeitender Priester in den fast schon traditionell geprägten Pastoralverbund Hessisches Kegelspiel vermittelt wurde.

Es war eine Möglichkeit, nicht nur eine Gemeinde zu erleben, sondern gleich 23 Gemeinden.

Ich konnte die Menschen unterschiedlich erleben, denn es ist klar, jeder ist einzigartig.

Hier, nach 5 Jahren meines Dienstes als Priester, kann ich sagen, dass der Glaube, den die Menschen haben, stark ist.

Was meine Wahrnehmung von der Vergangenheit in Indien zur Gegenwart hier in Deutschland unterscheidet, ist, dass die Menschen in meiner Heimat glauben, wenn Gott mir nicht hilft, habe ich vielleicht kein tägliches Brot. Die Menschen in Deutschland haben diese Angst nicht. Vielleicht ist das ein Grund, warum der Glaube in Deutschland abnimmt.

Unsere Gebete, die Teilnahme an der Eucharistie, der Empfang des Sakraments stärken unseren Glauben, das hat mich mein Leben gelehrt.

Alles, was wir tun, soll uns zur höchsten Feier des katholischen Glaubens, der Eucharistie, führen, die uns stärkt, unseren Glauben zu praktizieren, den uns unsere Eltern übergeben haben.

Liebe Gemeinde,

sie sind alle ein Teil meines Glaubens, den ich in diesem Land praktiziert habe, und ich bin glücklich darüber.

Ich bin sehr dankbar, vor allem für Eure Liebe und für Eure Wertschätzung, die mir immer wieder entgegengebracht wurde.

Ein großes Danke schön für alles. Wir bleiben verbunden im Gebet!

P. Binesh Mangalan