Wallfahrtsjahr 2024 auf dem Gehilfersberg beendet
Mit dem Festgottesdienst am Tag des Heiligen Wendelinus endete das Wallfahrtsjahr 2024 in der Wallfahrtskirche zu den Heiligen 14 Nothelfern auf dem Gehilfersberg bei Rasdorf. Bischof Heinz Josef Algermissen em., Fulda hat mit den Gläubigen die Eucharistie gefeiert.
Zahlreiche Wallfahrerinnen und Wallfahrer, die auch immer wieder die Gottesdienste an den Samstagen während des Wallfahrtsjahres besucht hatten, sowie Gäste aus dem Marburger Land, waren zum festlichen Schlussgottesdienst gekommen. Mit dem Bischof konzelebrierten die Pfarrer Reinhold Kircher, Hünfeld und Benjamin Agbara, Dernbach. In seiner Begrüßung sagte der Fuldaer Altbischof, dass er gerne auf den Heilige Berg des Hessischen Kegelspiels komme, weil dieser ein besonderer und herausragender pastoraler Ort und einer der wenigen Wallfahrtsorte im Bistum Fulda sei. Die Gläubigen aus dem Geisaer Amt, der Rhön, sowie dem Hünfelder und Fuldaer Land kämen mit ihren Bitten, Sorgen und ihrem großen Dankeschön. Die 14 Nothelfer seien dabei Mittlerpersonen, die die Anliegen, Gebete und den Dank zu Gott brächten.
In seiner Predigt knüpfte Bischof Heinz Josef Algermissen an die Bitte des Moses, Gott sehen zu wollen an (Exodus 33,12-23). Gott habe sich ihm nicht von Angesicht zu Angesicht gezeigt, sondern er habe ihn nur von hinten sehen können, als Gott vorbeigegangen gewesen war. So habe auch noch kein Mensch in das Angesicht Gottes schauen können. Aber man könne Gottesbegegnungen in „deutender Rückschau“ erfahren, so der Bischof. Alle Versuche christlicher Kunst, Gott darzustellen, seien ein Verstoß gegen das Zweite der 10 Gebote Gottes. Dadurch entstandene Projektionen und Bilder aus unseren Kindertagen, die uns vermittelt worden seien, hätten unsere Gottesvorstellung oft vergiftet. In der Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus, sei Gott uns hautnah und leiblich nahegerückt. So könnten wir Gottes Antlitz mittelbar im Menschen finden, den Gott als sein Abbild in die Welt gestellt habe. Die Frage, ob wir in all den Menschengesichtern ein Ebenbild Gottes sehen würden, mit ja zu beantworten, habe zur Folge, jedem Menschen vorbehaltlos Würde zuzugestehen. Christlicher Glaube habe grundgelegt, was heute im Grundgesetz verankert sei und unsere abendländische Kultur geprägt habe. Nicht die Bildung von Großpfarreien sei der Grund, warum Menschen nicht mehr an Gott glaubten und den Bezug zur Kirche verlören, sondern Gott käme durch uns Getaufte zu wenig zum Vorschein. Wir müssten verdeutlichen, welche Bedeutung Gott in unserem eigenen Leben habe. Er wünschte den Zuhörenden, dass Gott helfe, das zu schaffen, weil die Zukunft unserer Kirche davon abhänge.
Im Namen der Kirchengemeinde dankte Winfried Möller dem Bischof, der spontan zugesagt hatte, den Abschlussgottesdienst auf dem Gehilfersberg zu feiern. Sein besonderer Dank galt den Küstern Tobias Herget und Stefan und Kerstin Bock für den Kirchendienst und Blumenschmuck, sowie Manfred und Gerlinde Schmitt die federführend für die Reinigung der Wallfahrtskirche verantwortlich waren. Ebenso dankte er den Priester, Lektorinnen und Lektoren, den Messdienerinnen und Messdienern sowie den Organisten Georg Hahner, Michael Heller, Richard Schellenberger und Christa Reinhardt, die samstags für die Feier der Eucharistie zur Verfügung standen. Ab sofort ist die Wallfahrtskirche auf dem Gehilfersberg geschlossen. Alle Gottesdienste entfallen bis zur Eröffnung des Wallfahrtsjahr am Ostermontag 2025.
Bischof Heinz Josef Algermissen (Mitte) stand dem Gottesdienst vor. Mit beteiligt waren (v.l.n.r) Sarah und Marie Budenz (Ministrantinnen) die Pfarrer Benjamin Agbara und Reinhold Kircher, Josefine und Paul Bock (Stab und Mitra), sowie Zeremoniar Klaus Hauger.
Text: Winfried Möller Bilder: Winfried Möller
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