St. Georg, Eiterfeld

 

Eine kleine Kirchengeschichte

Schon 1712 heißt es in der Kirchenchronik, dass die alte Kirche von 1221 bauffällig ist aber die Pfarrleute konnten und wollten die Reparatur nicht bezahlen. 

 

Sicherlich stammen die zwei romanischen Steinplastiken, die am Eingang unterhalb der Decke eingebaut sind, aus dieser alten Kirche. Petrus trägt einen Schlüssel und Johannes einen Kelch. Auch der spätgothische Taufstein aus dem Jahre 1515 stammt aus der alten Kirche. Der in der Kirche befindliche Altar wurde in die neu erbaute Kapelle in Ketten gegeben. 

Im 18. Jahrhundert gewann die Fürsten an Ansehen und Macht, die Städte veränderten ihr Aussehen und dies kam im barocken Baustil zum Ausdruck. Das wurde auch beim Neubau der Eiterfelder Kirche berücksichtigt. So erhält am 29. Januar 1730 der Baumeister Matthias Böhm aus Fulda, der auch die Kirche in Mackenzell erbaut hat vom Fürst Abt und Bauherrn Adolf von Dahlberg (1678-1737) die Anweisung in Eiterfeld die alte Kirche abzureißen und eine neue Barockkirche zu bauen. Architekt war der Fuldaer Hofinspektor und Dom Baumeister Andreas Galasini. Das Wappen des Bauherren Adolf von Dalberg hängt sowohl über dem Eingang der Kirche als auch über dem Chorbogen und dem Altar. Der Fürst Adolf errichtete während seiner Amtszeit zwischen 1726 und 1737 Pfarrei in Dipperz, Giesel, Großenbach, Großentaft, Haselstein, Kranlucken, Mackenzell, Maria Ehrenberg und Zella, wo er bereits als Probst gewirkt hat. Der Bau der Klosterkirche in Salmünster ist noch von ihm bewilligt worden, jedoch konnte er den Grundstein nicht mehr selbst setzen, wie er geplant hatte, da er sehr krank in Hammelburg im Sterben lag. 

 

Vor 275 Jahren, am 25. September 1740 wurde die Pfarrkirche Sankt Georg von Fürstabt Amand von Buseck (1737-1756) feierlich eingeweiht. Die Bauzeit betrug somit etwa zehn Jahre. Wenn man die prachtvolle Kirche anschaut, wird dies verständlich bereits im Jahr 1812 waren verschiedene Reparaturen erforderlich, bevor 1840 Arbeiten am Turm anstanden. Dieser war mit Wetterbrettern verkleidet und wurde mit Schindeln eingedeckt. 1848/49 wurde das Dach repariert. Anschließend wurde im Jahr 1871 eine Mauer um die Kirche gebaut und der Friedhof genehmigt 1891/92 führte der damalige Pfarrer Konstantin Pfeiffer eine umfangreiche Renovierung der gesamten Kirche durch. 1932 ließ Pfarrer Ellenbrand eine Sakristei einbauen. 1964 wurde unter Pfarrer Richard Haas des Kirchendach erneuert. Unter Anleitung von Pfarrer Josef Schlitt war in den Jahren 1981-1982 eine Dachrenovierung notwendig. Auch der Innenraum wurde von Grund auf erneuert. Dabei erhielt die Kirche auch ein neues Deckengemälde des Künstlers Gerhard Ester aus Garmisch-Partenkirchen. In den Jahren 2014-2015 wurde unter Pfarrer Markus Blümel die gesamte Holzkonstruktion des Turmhelmes abgenommen und denkmalgerecht saniert. Die Turmseiten sowie die Hauptfassade und das Sakristeidach wurde ebenfalls erneuert. Neu am Erscheinungsbild ist die wiedereröffnete Laterne, die zur Freude aller Gemeindemitglieder zu besonderen Anlässen beleuchtet werden kann.